Jede noch so schöne Badesaison neigt sich irgendwann auch mal dem Ende zu und es kommt die Zeit, da muss das erfrischende Badewasser in Pool und Planschbecken entsorgt werden.
Wurde es mit hygienischen Zusätzen oder Reinigungsmitteln versehen, darf es nicht einfach in die Umwelt gelangen. Vorher muss es gemäß den gesetzlichen Vorgaben vorbereitet werden.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen die richtigen Tipps, wie Sie das Wasser rechtmäßig loswerden.
Vorwort: Was kann man tun, um die Lebendauer des Badewassers zu verlängern?
Wenn Frischwasser ins Badebecken eingelassen wird, ist es meist kristallklar und geruchlos. In der Regel bleibt dieser Zustand jedoch nicht sehr lange bestehen, denn schon nach wenigen Badetagen beginnt sich das Wasser langsam zu trüben und mit Schmutzpartikeln anzureichern.
Wenn dann nichts dagagen getan wird, bilden sich schnell Algen am Beckenboden und -Rand. Schließlich beginnt das Wasser zu „müffeln“, bis es dann letztendlich „kippt“ und nicht mehr brauchbar ist. Dies ist ein ganz natürlicher Prozess, der jedoch mit nicht-chemischen und einfachen Mitteln und Tricks hinausgezögert werden kann.
Es gibt einige einfache Möglichkeiten, die „Lebensdauer“ des Badewassers zu verlängern:
- Vor dem Baden gründlich abduschen ist sehr wichtig, damit alle Ruckstände von Sonnenmilch und auch die körpereigenen Flüssigkeiten und Fette abgewaschen werden und nicht ins Wasser gelangen.
- Nach dem Baden sollte der Pool oder das Planschbecken mit einer Abdeckplane abgedeckt werden. Damit kann vermieden werden, dass z.B. Fluginsekten, Laub und Pollen im Wasser landen und es trüben.
- Vor dem Abdecken des Pools sollte man am Besten noch ein paar Mal mit einem engmaschigen Poolkescher durchs Wasser streifen. So lassen sich grobe Schmutzpartikel gut aus dem Wasser fischen.
- Eine Filteranlage* ist eine sehr effiziente Möglichkeit, das Wasser über einen längeren Zeitraum sauber zu halten. Dabei wird das Wasser ständig durch eine elektrisch betriebene Pumpe umgewälzt und gereinigt.
Tipp: Hier finden Sie weitere Tipps und Infos zur Reinigung und Pflege von Planschbecken und Pools.
Wann sollte das Badewasser abgelassen werden?
Die zuvor beschriebenen Möglichkeiten können helfen, die Lebens- und Nutzungsdauer des Badewassers zu verlängern, jedoch ist es nach einer bestimmten Zeit oftmals unumgänglich, das Wasser komplett oder teilweise abzulassen.
Es gibt verschiedene Gründe, wann es Zeit wird, das Wasser aus dem Pool oder dem Plantschbecken zu entfernen:
- Eine starke Verschmutzung des Wassers (milchig-trübe Färbung)
- Starker Algenbefall und grünfärbung des Badewassers
- Ein Wasserwechsel ist oftmals nötig, wenn kleine Säugetiere (z.B. Vogel, Ratte, Igel etc.) im Wasser verendet sind
- Die Reinigung des Beckens
- Defekt an der Filterpumpe, der längere Zeit unbemerkt geblieben ist
- Reparaturen oder Verschönerungen des Beckens
- Umzug oder umverlagerung des Beckens
- Längerer Urlaub oder Wiederinbetriebnahme des Pools nach einem längeren Urlaub
- Das Ende der Badezeit
Woran merkt man, dass das Badewasser abgelassen/entsorgt werden sollte?
Wenn das Badewasser eine starke Verschmutzung (z.B. Schmierfilm auf der Wasseroberfläche durch Sonnenöl oder Sonnencreme) oder Wassertrübung (z. B. durch Algen oder ümherfliegende Insekten, Schmutzpartikel etc.) aufweist, sollte man es entweder komplett oder teilweise entsorgen/ablassen.
Wer das Poolwasser nicht entsorgen möchte, kann z.B. auch eine „Stoßchlorung“ (auch „Schockchlorung“ genannt) mit speziellen chemischen Chlorpräparaten* durchführen. Hierbei wird besonders stark verschmutztes und/oder mit Algen befallenes Wasser mit einer hohen Chlordosis (schock-)behandelt, um es wieder keim- und algenfrei zu bekommen.
Diese Schockchlor-Lösung ist jedoch nur für Personen empfohlen, die sich mit Poolchemie auskennen und/oder bereit sind, sich intensiv damit auseinander zu setzen (eine genaue Anleitung ist bei den meisten Produkten enthalten). Zudem sollte man bedenken, dass der Pool für die Dauer der Anwendung und der Nachwirkzeit (bis der Chlorgehalt auf Normal-Badeniveau fällt) nicht benutzt werden darf.
Gesetzliche Regelung für die Entsorgung von Badewasser
Grundsätzlich ist die Einleitung von Badewasser aus dem Pool oder Planschbecken in die Natur oder in das städtische Abwassersystem verboten. Es ist eine Genehmigung bei der Umweltbehörde Ihrer Wohngegend einzuholen. Auskunft darüber gibt auch der zuständige Wasserbetrieb.
Die Entsorgung des Badewassers ist vom Gesetzgeber in Ihrer Wohngegend geregelt:
– Beim Ablassen von Poolwasser mit chemischen Zusätzen sind die festgesetzten Grenzwerte in der jeweiligen Wohngegend zu beachten. Die Konzentration von Chlor, Algizide oder Biozide darf den festgelegten Grenzwert nicht übersteigen und ist entsprechend abzumildern. In der Regel zähl ein mit chemischen Aufbereitungsmitteln kontaminiertes Wasser als Schmutzwasser und so fordern viele Gemeinden die Poolnutzer dazu auf, dieses Altwasser vollständig der Schmutzwasserkanalisation zuzuführen.
– Der gesetzliche pH- Wert ist einzuhalten. Er liegt je nach Region bei 5.5 bis 7.4.
Wer dennoch das Wasser mit konzentrierten chemischen Zusätzen direkt in die Abwasserkänale oder in die Umgebung entsorgt, schädigt die Kanäle und die Umwelt. Gelangt das Wasser in die Natur, werden tierische Kleinstlebewesen und Pflanzen in der Lebensqualität beeinträchtigt oder sogar vernichtet. Langfristig nimmt auch die Gesundheit des Menschen Schaden. Bei Zuwiderhandlung der gesetzlichen Vorgaben erwarten den Verursacher empfindliche Strafen.
Möglichkeiten das Badewasser legal zu entsorgen
– Das Wasser ist frei von Zusätzen: Wurde das Pool- oder Planschbeckenwasser die ganze Badezeit über ohne den Zusatz von chemischen Stoffen benutzt, kann es bedenkenlos im eigenen Garten entsorgt werden. Es kann langsam in der Erde, in eine Sickergrube, im Blumenbeet oder auf dem Rasen versickern.
– Die chemischen Zusätze sind gering: Der erlaubte Gehalt des für die Umwelt gefährlichen Aktivchlors liegt bei 0,05 Miligramm pro Liter. Der richtige Grenzwert lässt sich mit einem speziellen Messgerät* aus dem Handel bestimmen.
Was tun, wenn das Badewasser mit chemischen Mitteln behandelt wurde?
Wurde das Wasser mit chemischen Stoffen kontaminiert, gibt es folgende Möglichkeiten den Gehalt umweltgerecht auszugleichen:
- Es mag zwar kontrovers klingen, aber mit einem chemischen „Chlor-Neutralisator“ kann der Chlorgehalt des Badewassers schnell gesenkt werden.
- Eine natürliche Methode ist es, möglichst lange die Sonne auf das Wasser strahlen lassen. Das ultraviolette Licht fördert den Abbau von Chlor.
- Alternativ dazu kann der Chlorgehalt auch mit einer speziellen UV-Lampe* gesenkt werden. Normalerweise werden diese Geräte zur Keimbekämpfung im Wasser eingesetzt – ein Nebeneffekt dabei ist jedoch auch die Minderung/der Abbau des Chlorgehalts im Wasser.
- Die einfachste Art die chemische Konzentration im Wasser zu senken, ist es für reges Schwimmen und Plantschen zu nutzen.
- Die Entsorgung des Wassers planen, und die Gabe von Zusätzen rechtzeitig einstellen.
- Eine Filteranlage in (Dauer-)Betrieb nehmen und das Filtern so lange wiederholen, bis der richtige Messwert von Chlor ect. erreicht ist.
- Alle Vorrichtungen wie Filter ect. von Zusätzen aller Art reinigen. Alle Geräte müssen sauber sein und dürfen keine Chlorrückstände mehr ans Wasser abgeben.
- Neben der Verringerung des chemischen Gehaltes, ist der gesetzlich genehmigte pH- Wert zu beachten. Der richtige ph-Wert kann mittels eines Tests* ermittelt werden. Der Wert lässt sich mit einem entsprechenden Mittel* regulieren (heben oder senken).
Das gereinigte Wasser aus dem Becken leiten
Befindet sich das Wasser wieder in einem umweltgerechten Zustand, können Sie es aus dem Pool oder Planschbecken ablassen. Beachten Sie dabei unbedingt den hohen Druck der Wassermasse und beugen Sie etwaigen Schäden an Gartenböden, Steinböden und Pflanzen und Kleinslebewesen vor.
Sie können den Druck verringern, indem Sie das Wasser langsam z.B. durch einen Schlauch ableiten, den Sie zuvor mit dem Mund ansaugen. Alternativ dazu gibt es im Handel praktische Ablass-Hilfen mit entsprechenden Funktionen* (sogenannte „Tauchpumpen“) zu kaufen. Diese Spezialpumpen schaffen es selbst größe Wassermengen innerhalb kürzester Zeit umzupumpen und/oder abzulassen.
Tipp: Hier finden Sie weitere Tipps und Lösungen zum schnellen und restlosen Ablassen von Wasser aus einem Pool oder Planschbecken.
Egal ob das Wasser mechanisch – mit Hilfe einer Pumpe – oder manuell per Hand oder mittels Gartenschlauch aus dem Poolbecken abgelassen wird – in der Regel bleibt am Ende der Aktion immer noch noch ein gewisses Maß an Restwasser am Beckenboden zurück. Dieses lässt sich am Besten mit einem Wischmob oder einem Besen komplett entfernen.
Übrigens: Dabei muss es nicht ungenutzt in den Gulli verschwinden, sondern kann als wertvolles Nass im Garten Verwendung finden. Es eignet sich z.B. zum Gießen von Pflanzen, zum Putzen von Gartengeräten und teilweise kann man es auch als Wasservorrat verwenden. Wichtig ist nur, dass der Chlorwert auf unter 0,3 mg/L gesunken ist – dann kann das Wasser ohne Probleme zum Gießen genutzt werden.